New York Marathon

Bericht vom ING New York City Marathon 2007

Die Faszination Marathon wird sowohl von den Marathonis als auch der begeisternden Zuschauer in NY gelebt. Wir sprechen von bis zu 2 Millionen an der Laufstrecke. Eine bleibende Erinnerung der Laufschule Lauf Richtig!

NY3Jeder Marathonläufer bekommt leuchtende Augen, wenn er vom New Yorker Marathon hört. Warum? Es ist auf der Welt mit das größte highlight in der Marathonszene.
Er zählt neben dem Boston-Marathon und dem Chicago-Marathon zu den wichtigsten und größten Laufveranstaltungen in den USA und hat sich 2006 mit diesen beiden Veranstaltungen sowie dem London-Marathon und dem Berlin-Marathon zu den World Marathon Majors zusammengeschlossen.

Am 4.November 2007 um 10.10 Uhr wurde der NY-Marathon im offenen Feld inklusive Profi-Männer gestartet und ich war dabei.
Die Athleten mit Behinderung starteten schon um 8:00 Uhr. Die Rollstuhlathleten um 9.05 Uhr.
Die Profi-Frauen starteten um 9:35 Uhr.

NY1Die Menschenschlange im offenen Feld bestand aus ca. 39.000 Läufer- und Läuferinnen die 42,195 km in Angriff nahmen.
38.676 Läufer im Ziel (26.142 Männer und 12.534 Frauen), 807 mehr als im Vorjahr Martin Lel aus Kenia siegte in 2:09:04 Std. vor Abderrahim Goumri 2:09:16 Std.
Paula Radcliff siegte in 2:23:09 Std. vor Gete Wami in 2:23:32 Std.

Die Laufstrecke:

Der New-York-Marathon ist kein Rundkurs, sondern geht von Fort Wadsworth auf Staten Island über Brooklyn, Queens und die Bronx nach Manhattan. Gleich zu Beginn muss man den höchsten Punkt der Strecke, die Verrazano Narrows Bridge mit einer Spannweite von 3 km, erlaufen. Danach geht es durch Brooklyn und über die Pulaski Bridge, auf deren Auffahrrampe sich der Halbmarathonpunkt befindet, nach Queens. Hinter diesem Stadtteil gelangt man auf die Queensboro Bridge, die nach Manhattan und auf die First Avenue führt. Dort geht es 5 km Richtung Norden über die Willis Avenue Bridge in die Bronx. Am Stadion der New York Yankees vorbei geht es über die Madison Avenue Bridge wieder zurück nach Manhattan durch den Stadtteil Harlem auf die Fifth Avenue. Nun läuft man an der Museumsmeile New Yorks entlang zum Central Park, an dessen Ostseite vorbei nach Central Park South, wo besonders viele Zuschauer für Stimmung sorgen. Danach geht es am Columbus Circle zurück in den Central Park, dem Ziel an der Tavern on the Green entgegen. 12.000 Helfer waren dabei im Einsatz, um die mehr als 38.000 Läufer zu betreuen.

Insgesamt sind fünf Brücken auf der Strecke zu überqueren. Es ist ein anspruchsvoller Marathon, der im Vergleich zu den großen Marathons in Deutschland wie Berlin, Hamburg, Frankfurt oder Köln im Elitefeld rund zwei Minuten und von Freizeitläufern ca. 10 Minuten langsamer gelaufen wird.

Nach den Fakten kommen wir zum persönlichen Eindruck:
Mein Hotel in New Jersey war voll in der Hand von Holländern, die mit über 50 Leuten dominant waren. Allerdings gab es auch deutsche Marathonis. Mit Werner und Frau freundete ich mich schnell an und wir beschlossen zusammen auf die Expo (Marathonmesse) zu gehen um unsere Startunterlagen zu holen.

Der Ablauf:
Werner ein Marathonkollege und ich waren gespannt darauf, was für Wetter wir am Marathontag hatten. Wir hatten Glück und mussten nicht so frieren, wie es in NY-Marathon des öfteren schon vorkam. Es war wolkenfreies gutes Wetter und gegen 9.00 Uhr hatten wir Sonnenschein bei Temperaturen von 6-12 Grad Celcius.
Ausserdem konnten wir eine sehr gut organisierte Marathonveranstaltung bestaunen.
Wir wurden bei der Busankunft ohne Problem zur Gepäckaufbewahrung und zum Sammelpunkt geleitet. Es gab drei Startblöcke (blau, orange, grün) und wir waren beide im grünen Startblock. Dies konnte man der Startnummer und der zugesendeten Registrierkarte entnehmen.

Der Start wurde mit Musik und Gesang untermauert. Rundherum nur frohe gespannte Gesichter und gute Laune. Nach dem Kanonen-Startschuss setzt sich diese Riesenansammlung von Menschen ganz langsam in Bewegung. Man braucht mehre Minuten bis zu der Startmatte (d.h. Bruttozeit zu Nettozeit).

Von den fünf Brücken die zu überqueren waren, liefen wir zuerst über die Verrazano Narrows Bridge, mit einem tollen Blick auf Manhattan, bevor das Läuferfeld Brooklyn erreicht, wo der größte Teil der Strecke absolviert wird. Danach vereinigen sich die drei Startblöcke, bevor in Queens die halbe Strecke absolviert ist.

Ab der Meile 15 gibt es einen harten Anstieg und einem fantastischen Blick auf den East River – über die Queensboro Bridge nach Manhattan.
Hier war ohrenbetäubender Lärm der 2 Millionen Zuschauer – man bekam Gänsehaut.
Viele Läufer sprechen von einem absoluten flow – es ist ein highlight.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich für einen Moment meinen schmerzenden Fuß vergessen. Ursache dafür war, wie ich glaube der mitunter betonharte Untergrund, der auch die gesamte Muskulatur forderte. Ein kurzer Abstecher in der Bronx danach wieder in Manhattan durch Harlem und auf der 5th Avenue Richtung Central Park. Die letzten drei Meilen haben es noch mal in sich, aber hier wird man von den Zuschauern getragen bis man auf die Zielgerade am Colunbus Circle die letzten Meter absolviert. Alle Anstrengungen sind vergessen, man hat den ING New Yorker City Marathon 2007 erfolgreich gefinished.
Mit meiner Zeit von 3:47:46 Std. war ich sehr zufrieden, zumal ich diesen Lauf als Erlebnislauf gesehen habe. Zum ersten Mal machte ich Fotos während des Laufes. Eine kleine Aussergewöhnlichkeit passierte mir dabei, als mich ein indischer Läufer bat ein Foto mit seiner Kamera zu machen. Er lief 20 Meter zurück und dann wieder auf mich zu mit ausgestreckten Armen. Ich fotografierte einen jubelnden Mitläufer. Dies sind auch sehr schöne Momente in einem Lauf der alle Nationen vereint.
Ich kann diesen Marathon nur jedem empfehlen – die Eindrücke sind aller Ehren wert.

Jürgen Göritz


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